233km 5500hm in knapp 10:18h. Das war hart, aber auch eine einmalige Veranstaltung. Das Wetter war zum Glück auf unserer Seite. Es hatte die Nacht über geregnet und die Vorhersage war alles andere als vielversprechend. Morgens beim Start in Sölden war es aber bereits ausreichend warm und trocken, sodass man nicht allzu viel Klamotten mitschleppen musste. Der erste Pass, Kühtai, war auch bereits abgetrocknet und nicht zu kalt. Nach der Abfahrt ging es dann erst einmal auf eine Umleitung mit ein paar zusätzlichen Höhenmetern, die den diesjährigen Ötztaler nochmal härter und länger gemacht haben. Ab Innsbruck ging es dann über den Brenner, wo sich große Gruppen gebildet haben, da die Steigung sehr moderat verläuft. Um nicht zu überziehen, war es sehr hilfreich in solch einer Gruppe mitzufahren. Ab dem Jaufenpass bin ich dann mein eigenes Tempo gefahren und habe viele Plätze gut gemacht, die ich am Anfang eingebüßt habe, weil ich den Kühtaipass sehr verhalten gefahren bin. Nach der Abfahrt vom Jaufenpass stand der letzte und schwerste Anstieg an. Beim Timmelsjoch geht es bis auf 2474m und man hat bereits zur Einfahrt in den Anstieg über 180km in den Beinen. Bis auf ein paar leichte Krampfansätze und einen sich andeutenden kleinen Hungerast, konnte ich mein Tempo auch am Timmelsjoch aufrecht erhalten. Kurz vor Passhöhe fing es dann doch noch einmal an zu regnen und es kam ein starker Gegenwind aus dem Ötztal über den Berg. Die letzte Abfahrt bin ich dann wegen nasser Fahrbahn, eintretender Ermüdung und Kälte durch den Wind vorsichtiger angegangen, um auch die letzten 25km bis ins Ziel noch unbeschadet zu vollenden.